Ideal zur Diversifikation des Anlageportfolios
Im Vergleich zu traditionellen Investments verfügen alternative Investments über breitere Anlagemöglichkeiten und ein höheres Renditepotenzial, bieten aber weniger Flexibilität. Das angelegte Kapital ist meist mindestens zehn Jahre gebunden und für Anleger währenddessen nicht verfügbar.
Für alternative Investments gibt es keine allgemeingültige Definition, es handelt sich eher um einen Sammelbegriff für unterschiedliche Kapitalanlageformen. Alternative Investments unterliegen dem im Juli 2013 eingeführten Kapitalanlagegesetzbuch (KAGB) und damit zahlreichen gesetzlichen Regelungen. Die Einhaltung dieser Regeln überwacht die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin). Damit gehören alternative Investments zum sogenannten weißen Kapitalmarkt.
Alternative Investments mit breitem Anlagespektrum
Klassische Investmentfonds und alternative Investments verbindet, dass sie gleichermaßen als Kapitalsammelstellen fungieren. In der Anlagestrategie unterscheiden sie sich dagegen: Die Fondsmanager klassischer Fonds legen das Geld ihrer Anleger traditionell in Aktien oder festverzinslichen Wertpapieren an und nutzen gleichermaßen traditionelle Anlagestrategien.
Das Anlagespektrum alternativer Investments ist wesentlich breiter gefächert. Zwar gibt es auch hier Investments, deren Fondsmanager in traditionelle Anlageklassen wie Aktien und Anleihen investieren, sogenannte Hedgefonds. Ein beträchtlicher Unterschied besteht aber im Einsatz vielschichtiger alternativer Anlagestrategien und -techniken, die die Rendite- und Risikostruktur des Fondsvermögens verbessern sollen. Die Fondsmanager messen sich nicht an Indizes. Sie versuchen, bei steigenden und fallenden Börsenkursen gleichermaßen Rendite für ihre Anleger zu erwirtschaften. Dazu nutzen sie Instrumente wie Leerverkäufe, Kredithebel, Futures, Optionen und einiges mehr. Diese Strategien ermöglichen hohe Gewinne, beinhalten aber auch das Risiko von beträchtlichen Verlusten.
Anteilkäufer werden Unternehmer
Eine andere Form eines alternativen Investments sind sogenannte Sachwertinvestments. Mit dem Kauf von Anteilen an solchen Fonds beteiligt sich der Anleger an Sachwerten wie Immobilien, Schiffe, Flugzeuge oder Container, aber auch Edelmetalle oder Rohstoffe sowie Eigenkapitalbeteiligungen an Unternehmen (Private Equity). Auch Projekte aus dem Bereich regenerativer Energien, zum Beispiel Wind- und Solarparks, werden durch Kapital aus alternativen Investments finanziert.
Die Zeichner von Anteilen derartiger Sachinvestments werden Miteigentümer des Sachwertes, beispielsweise eines Flugzeugs. Sie erwerben eine unternehmerische Beteiligung mit allen Rechten und Pflichten, Chancen und Risiken. Mit verhältnismäßig kleinen Beträgen von einigen Tausend Euro erhalten sie Zugang zu Großprojekten, für die sie allein nicht die nötigen finanziellen Mittel hätten. Ohne alternative Investments bliebe ihnen der Zugang zu diesen Märkten und den damit verbundenen Einnahmemöglichkeiten verwehrt.
Dafür müssen die Anteilseigner solcher alternativen Investments einen verhältnismäßig langen Anlagezeitraum von zumeist mindestens zehn Jahren akzeptieren, in denen sie nicht oder nur eingeschränkt über ihr eingesetztes Vermögen verfügen können. Und sie müssen bereit sein, ihr Kapital im schlimmsten Fall vollständig zu verlieren.
Höhere Unabhängigkeit vom Finanzmarkt
Alternative Investments eignen sich zur Diversifikation des Vermögensportfolios, indem sie die Basisanlage in Aktien oder Aktienfonds, festverzinsliche Wertpapiere und andere Sparformen ergänzen. Sie können einen Beitrag zur Risikostreuung leisten, da sie sich im Gegensatz zu den klassischen Anlageprodukten weitgehend unabhängig von den Börsen entwickeln und weniger an die Trends der Finanzmärkte gekoppelt sind.