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Flugzeugfonds: Investitionen in die Luftfahrt

Mit einem Anteil an einem geschlossenen Flugzeugfonds erwerben Anleger eine unternehmerische Beteiligung an einem Flugzeug. So investieren sie in den Ausbau der Luftfahrtkapazitäten. Die Fondsgesellschaften kaufen Flugzeuge und vermieten sie an Fluggesellschaften – darauf basiert das Ertragskonzept des Flugzeugfonds.

Die Assetklasse Flugzeugfonds

Weltweit steigt die Anzahl der zu befördernden Fluggäste ebenso wie die Menge der Güter, die per Luftfracht transportiert werden. Gleichzeitig fehlt vielen Fluglinien das Kapital, um die dafür benötigten Flugzeuge zu erwerben. Geschlossene Flugzeugfonds investieren in den Kauf und die anschließende Vermietung dieser Transportmittel. So bilden sie ein wichtiges Finanzierungsinstrument für diese internationale Branche. Anleger wiederum investieren direkt in die Flugkapazität, wenn sie Anteile an einem Flugzeugfonds kaufen.

Die Wachstumsaussichten für die Luftfahrt

Die International Air Transportation Association (IATA) prognostiziert eine Verdoppelung der Passagierzahl von rund vier Milliarden im Jahr 2017 auf 7,8 Milliarden in 2036 – vorausgesetzt, die Rahmenbedingungen bleiben gleich. Größter Wachstumstreiber ist der asiatisch-pazifische Raum.

In vielen Regionen der Welt wächst aktuell die Nachfrage nach Transportdienstleistungen für Passagiere und Fracht stärker als die Kapazität. Das erwartete Wachstum wird so zur Herausforderung für die Infrastruktur.

Das Wachstum im Luftverkehr ist allerdings stark an das allgemeine Wirtschaftswachstum gekoppelt. Eine Abkühlung der Konjunktur oder die Einschränkung des internationalen Handels etwa durch Protektionismus kann den Anstieg der Passagier- oder Frachtbewegungen dämpfen.

Die Investition in Flugzeugfonds

Im Vergleich zu geschlossenen Immobilien- und Schiffsfonds sind geschlossene Flugzeugfonds eine relativ junge Assetklasse. Investitionsziel ist ein Flugzeug, das je nach Typ im Fracht- oder Personenverkehr eingesetzt wird. Viele Airlines sind auf Finanzierungspartner angewiesen, die das Kapital für neue Flugzeuge bereitstellen. Fondsgesellschaften geschlossener Flugzeugfonds kaufen daher mit dem Kapital der Anleger Flugzeuge, die sie an die Fluggesellschaften vermieten.

Die Rendite von geschlossenen Flugzeugfonds

Flugzeugfonds gehören zu den Leasingfonds: Die Fondsgesellschaft überlässt die Flugzeuge den Airlines zu genau definierten Bedingungen. Dabei wird eine feste Nutzungsdauer vereinbart. Bei der Zeichnung der Anteile sind Anlegern die Leasingkonditionen für die erste Vermietung oft bekannt. Anschließend erhalten sie eine Einschätzung über mögliche Erträge, die in den Fonds fließen. Nicht bekannt sind allerdings die Konditionen für die Leasingverträge, die im Anschluss abgeschlossen werden. Insofern ist die Rendite einer Investition in den Flugzeugfonds keineswegs gesichert.

Die Leasingverträge

Die Leasingverträge lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: Entweder vereinbart die Fondsgesellschaft einen Finance Lease (Finanzierungsleasing). Dann trägt der Leasingnehmer – also die Airline oder das Frachtunternehmen – das Investitionsrisiko des Flugzeugs. Der Leasingnehmer ist an den Leasingvertrag gebunden, er übernimmt alle anfallenden Kosten für Reparatur, Wartung und Versicherung. Der Leasinggeber trägt in diesem Fall das Kreditrisiko.

Beim Operating Leasing dagegen können beide Parteien den Vertrag zu vereinbarten Fristen kündigen, er ähnelt einem Mietvertrag. Die Investitionsrisiken trägt der Leasinggeber, insbesondere das Risiko des Wert- oder Totalverlustes. Der Leasinggeber kommt auch für Wartung und Reparaturen auf.

Risiken der Flugzeugfonds

Die Investition in Beteiligungen an einem geschlossenen Flugzeugfonds erfordert vom Anleger eine sorgfältige Vorbereitung. Es gibt zahlreiche allgemeine und spezifische Risiken.

Zu den allgemeinen Risiken gehört unter anderem der Totalverlust der Investition: Der Anleger trägt das volle unternehmerische Risiko. Zudem sind die Anteile am Fonds nicht oder nur eingeschränkt handelbar, und es gibt keine Gewinngarantie. Ob und wie der Anleger zusätzlich in die Haftung genommen werden kann, hängt vom Vertrag mit der Fondsgesellschaft ab. Diese und weitere allgemeine Risiken sind im Verkaufsprospekt aufgeführt. Darüber hinaus sollten sich potenzielle Anleger generell mit der Anlageform der Beteiligung an einem geschlossenen Fonds auseinandersetzen.

Hinzu kommen spezifische Risiken der Flugzeugfonds. Entscheidend für Erfolg oder Misserfolg der Investition sind insbesondere die Leasingverträge. Gelingt ein Leasingvertrag nur zu ungünstigen Bedingungen, sinken die Erträge. Auch der Verkauf des gebrauchten Flugzeugs am Ende der Fondslaufzeit ist risikobehaftet: Je nach Zustand, Alter und Nachfrage nach diesem Flugzeugtyp fällt der Verkaufspreis möglicherweise niedriger aus als erwartet.

Weitere Risiken der Anlage in Flugzeugfonds:

  • Die Zahlungsunfähigkeit des Leasingnehmers: In den vergangenen Jahren gab es in Europa eine Marktkonsolidierung, begleitet auch von Insolvenzen von Fluggesellschaften.
  • Währungsrisiken: Sie spielen dort eine Rolle, wo die Leasingraten in Fremdwährungen gezahlt werden.
  • Anschläge, Naturkatastrophen und Kriege können den Luftverkehr einbrechen lassen.

Diese Liste ist nicht abschließend. Anleger sollten nicht nur die Unterlagen der Fondsgesellschaft genau prüfen, sondern auch die Branchenentwicklungen verfolgen und insbesondere Informationen über den Leasingnehmer einholen.

Chancen der Beteiligung an geschlossenen Flugzeugfonds

Die Laufzeit und Höhe der Leasingraten bestimmen die Einnahmen des Flugzeugfonds. Sie entscheiden darüber, ob nach Abzug aller Kosten etwa für Instandhaltung und Betrieb ein Überschuss erwirtschaftet wird.

Die Leasingraten folgen dem Zusammenspiel von Angebot und Nachfrage: Wenn Kapazitäten eines bestimmten Flugzeugtyps knapp sind, lassen sich besonders günstige Vertragslaufzeiten und Raten erzielen.

Weitere Einflussfaktoren auf die Rendite von Flugzeugfonds sind:

  • Die Kosten für Instandhaltung und Betrieb
  • Die Nachfrage auf bestimmten Strecken
  • Die Entwicklung von einzelnen Handelsströmen und -regionen
  • Der Preis, den die Fondsgesellschaft nach Ablauf der Fondslaufzeit für das gebrauchte Flugzeug erzielen kann
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